24. August 2014 Der österreichische Regisseur und Drehbuchautor Florian Flicker ist am Samstagnachmittag im Alter von 49 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Nach seinem erfolgreichen Spielfilm Der Überfall im Jahr 2000, der neben dem Bronzenen Leoparden von Locarno mehrfach international ausgezeichnet wurde, gehörte Flicker zu den renommiertesten Filmemachern Österreichs.
Arbeiten am Wiener Schauspielhaus und für den Rundfunk sowie die mehrjährige Lehrtätigkeit an der Wiener Filmakademie unterstreichen seine Vielseitigkeit. Als Dokumentarfilmregisseur beeindruckte er mit "Attwengerfilm" und "No Name City" über die niederösterreichische Western-Stadt.
Erst 2012 meldete er sich mit dem an Schönherrs "Weibsteufel" orientierten Spielfilm Grenzgänger im Kino zurück, einem Werk, das Flickers Stil und filmisches Interesse eindrücklich präsentierte: Ein Kammerspiel angelegt in der wilden Natur, frei von zivilisierter Ordnung und Zeit, das dem Menschen und seinen verborgenen Dynamiken freien Lauf lässt. Das Drama wurde mit den Österreichischen Filmpreisen für das beste Drehbuch, die beste Kamera und die beste Musik ausgezeichnet und erhöhte die Erwartungen auf kommende Werke.
Seine aktuellen Kinoarbeiten, darunter ein vielversprechendes Drehbuch über die Schießerei in einem Kremser Supermarkt, bei der vor ein paar Jahren ein Jugendlicher starb, konnte er bedauerlicherweise nicht mehr vollenden. Der Filmfonds Wien begleitete die Karriere des gebürtigen Salzburgers seit den 1990er-Jahren. Mit Florian Flicker verliert die Branche einen ihrer beliebtesten und feinsinnigsten Vertreter.