10. September 2018 Im Rahmen der Nebenreihe Giornate degli Autori der diesjährigen Internationalen Filmfestspiele von Venedig wurde Joy von Regisseurin und Drehbuchautorin Sudabeh Mortezai mit dem Label von Europa Cinemas als Bester Europäischer Film und dem mit 10.000 Euro dotierten Hearst Film Award für die beste weibliche Regie ausgezeichnet.
In Joy nähert sich Sudabeh Mortezai dem aktuellen Thema Frauenhandel mit ihrer bereits aus Macondo bekannten Arbeitsweise zwischen Spiel- und Dokumentarfilm. Der Film wird voraussichtlich im Winter/Frühjahr 2019 in den österreichischen Kinos starten.
Joy erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus Nigeria, die im Teufelskreis von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung gefangen ist. Sie arbeitet in Wien als Prostituierte, um sich von ihrer Zuhälterin freizukaufen, ihre Familie in Nigeria zu unterstützen und ihrer kleinen Tochter eine Zukunft zu sichern. Die Freiheit scheint für Joy in greifbarer Nähe, als ihr ihre Zuhälterin die Kontrolle über Precious übergibt, ein junges Mädchen aus Nigeria, das sich nicht in sein Schicksal fügen will.
Der Film gibt Einblick in das Leben von Frauen, die Opfer von Menschenhandel wurden und nimmt dabei durchgängig die Perspektive der Frauen ein. Er zeigt die privaten Momente, den alltäglichen Kampf, die komplexen Machtbeziehungen, und auch die Stärke und Würde dieser Frauen, die auf Europas Strassenstrichen arbeiten. Dabei offenbart der Film ein System der Ausbeutung, in dem die Grenzen zwischen Ausbeuterin, Komplizin und Opfer fließend sind.