An der Spitze des Filmfonds Wien steht mit Christine Dollhofer als Geschäftsführerin seit 2021 und zuvor Gerlinde Seitner ab 2011 eine Frau. Die Organe und Gremien des Fonds sind geschlechterparitätisch besetzt: Beim Kuratorium liegt der Anteil bei 62,5 Prozent, im Team, bei der Hauptjury und bei der Ersatzjury liegt er bei jeweils 50 Prozent.
Bereits seit 2012 richtet der Filmfonds Wien ein besonderes Augenmerk auf den Frauenanteil seiner Förderungen. Als erste österreichische Filmförderung erhebt und veröffentlicht der Filmfonds Wien seitdem die jeweiligen Genderanteile seiner Unterstützungen in der Projektentwicklung, Kino- und TV-Herstellung sowie Kino-Verwertung. Seit 2015 wird für eine genauere Analyse das Gender Budgeting, die Förderungen nach Fördersummen und Geschlecht, in den Bereichen Projektentwicklung, Kino- und TV-Herstellung untersucht.
Als Maßnahme gegen den geringen Frauenanteil am TV-Förderbudget wurden 2015 die Richtlinien für die Förderung von TV-Produktionen geändert. Beispielsweise sind Förderhöchstbeträge nur mehr beantragbar, wenn mindestens eine der Positionen Regie, Drehbuch und Produktion nicht rein männlich besetzt ist. So konnten der Filmfonds Wien den Frauenanteil am TV-Förderbudget von 11 Prozent im Jahr 2015 auf 25 Prozent im Jahr 2016 erhöhen. In den Folgejahren schwankte er zwischen 22 und 29 Prozent.
In der vorliegenden Statistik werden die Förderschienen sowie Jahrgänge zusammengefasst, in denen die Frauenanteile nach Anzahl der Projekte als auch das Gender Budgeting erhoben wurden: Herstellung von Kinofilmen, Herstellung von Fernsehproduktionen und Projektentwicklung der Förderjahre 2015 bis 2020. Berücksichtigt wurden alle Zusagen eines Kalenderjahres. Sollte es in einem Förderbereich für ein Filmprojekt mehrere Zusagen geben, wie dies bei Mittelerhöhungen der Fall ist, wurden diese auch mehrfach gezählt.
* Methodik Genderanteil nach Anzahl der Projekte: Bei der Methodik orientieren wir uns an der vom Observatoire européen de l‘audiovisuel, der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle, praktizierten Zählart, um eine Vergleichbarkeit mit anderen europäischen Ländern zu gewährleisten. Die Zahlen weisen die Beteiligung von Frauen in den Bereichen Drehbuch (bei Projektentwicklungen) und Regie (bei Kino- und TV-Herstellungen) aus. Wird eine dieser Positionen mehrfach besetzt, wird sie dem jeweiligen Geschlechter ungewichtet zugeordnet. ZB. wird bei einer gemeinsamen Autorenschaft von zwei Männern und einer Frau dieser Titel zu gleichen Teilen den Männern und Frauen zugeordnet.Berücksichtigt wurden alle Zusagen eines Kalenderjahres. Sollte es in einem Förderbereich für ein Filmprojekt mehrere Zusagen geben, wie dies bei Mittelerhöhungen der Fall ist, wurden diese auch mehrfach gezählt.
** Methodik Gender Budgeting: Bei der Methodik orientieren wir uns an der vom Schwedischen Filminstitut praktizierten Zählart, um eine Vergleichbarkeit mit anderen europäischen Ländern zu gewährleisten. Die Zahlen weisen die Beteiligung von Frauen in den Bereichen Regie, Drehbuch und antragstellender Produktionsfirma aus. Die vergebene Fördersumme wird zu gleichen Teilen auf die drei Bereiche aufgeteilt. Innerhalb dieser Drittel wird nach dem jeweiligen Genderanteil gewichtet. Berücksichtigt wurden alle Zusagen eines Kalenderjahres. Sollte es in einem Förderbereich für ein Filmprojekt mehrere Zusagen geben, wie dies bei Mittelerhöhungen der Fall ist, wurden diese auch mehrfach gezählt.